Wasserstoff | Foto: © Martin_Str Pixabay

Wasserstoff im Deltaland


Zum Hintergrund

Wasserstoff-Symbol
Wasserstoff-Symbol

Die ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung erfordern eine erhebliche CO2-Reduktion in allen Sektoren, um im Jahr 2050 eine Klimaneutralität zu erreichen. Die Gestaltung einer zukunftsfähigen Industrie und Mobilität durch den Einsatz regenerativer Energien birgt große Herausforderungen mit Blick auf die Ablösung fossiler Energieträger. Insbesondere grüner Wasserstoff bekommt hier eine zentrale Rolle bei der Weiterentwicklung und Vollendung der Energiewende.

Dank seiner multifunktionalen Einsatzmöglichkeiten hat Wasserstoff das Potenzial als Treiber für das Zusammenwachsen der Sektoren und Infrastrukturen zu fungieren. „Grüner Wasserstoff“ wird dabei zunehmend wettbewerbsfähig. Die Produktion von Grünem Wasserstoff (H2) geschieht durch Elektrolyse von Wasser. Für die Elektrolyse wird dabei ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien, wie zum Beispiel durch Windräder und Photovoltaik, verwendet. Dabei erfolgt die Produktion von Wasserstoff CO2-frei, da der eingesetzte Strom zu 100% aus erneuerbaren Quellen stammt, zu dessen Herstellung kein CO2 freigesetzt wird.

Wasserstoff für die Industrie im Deltaland?

Gruppenfoto auf der Auftaktveranstaltung im Industriepark Walsrode © Deltaland GmbH
Gruppenfoto auf der Auftaktveranstaltung im Industriepark Walsrode |© Deltaland GmbH

Der FNB Gas e.V., der Zusammenschluss der überregionalen Gastransportunternehmen in Deutschland, hat Ende 2023 der Bundesnetzagentur sowie dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz den Antragsentwurf für das geplante deutsche Wasserstoff-Kernnetz übergeben. Dabei geht es um ein rund 9.700 km umfassendes nationales Leitungsnetz für Wasserstoff, wobei es sich zu etwa 60% um umzustellende Erdgasleitungen und zu etwa 40% um Neubautrassen handelt. Der Blick auf die Landkarte der Kernnetzplanungen zeigt, dass auch der südliche Heidekreis und damit die Wirtschaftsregion Deltaland vom künftigen deutschen Wasserstoffnetz durchquert werden wird. Kommend aus dem Landkreis Verden, verläuft der hiesige Abschnitt durch das westliche Stadtgebiet von Walsrode, nur rund 3km vom A27park und 15km von den Industriestandorten in Bomlitz und Bad Fallingbostel entfernt, erstreckt sich weiter direkt durch das Hodenhagener Gewerbegebiet Nord und verschwenkt dann nach Südosten in Richtung Peine-Salzgitter.

Zusammengenommen bringen es allein die großindustriellen Abnehmer im Industriepark Walsrode (Ortsteil Bomlitz) und die Lebensmittelindustrie in Bad Fallingbostel auf einen Erdgasverbauch von etwa 650.000 MW/h jährlich. Grund genug für die regionalen Akteure, sich mit der Frage zu befassen, ob die Möglichkeit einer direkten Anbindung an das Wasserstoff-Kernnetz hergestellt werden kann. Eine entsprechende Forderung haben regionale Industrievertreter in einer eigenen Stellungnahme Stellungnahme der Industriestandorte Walsrode-Bomlitz und Bad Fallingbostel in der Wirtschaftsregion Deltaland zum geplanten Wasserstoff-Kernnetz (136 KB) an die Netzagentur, die niedersächsische Landesregierung und den Gasnetzbetreiber zum Jahreswechsel 2023/24 erhoben. Dabei wird unser Industriestandort unterstützt vom Wasserstoffnetzwerk Nordost-Niedersachsen, welches seine eigene Stellungnahme  entsprechend ausgerichtet hat.

Beginnen mit einer Auftaktveranstaltung, die im Februar 2024 im Industriepark stattgefunden hat, siehe Foto, befasst sich nun unter Moderation der Wirtschaftsförderung Deltaland eine Arbeitsgruppe aus regionalen Akteuren mit der Realisierbarkeit einer Machbarkeitsstudie für das Projekt „Stichleitung Industrieregion Walsrode-Fallingbostel“.

Parallel dazu machen sich auch Wirtschaftsakteure am Standort Hodenhagen auf den Weg um zu eruieren, wie eine zukünftige Energielandschaft im Aller-Leine-Tal ausgestaltet werden kann. Dabei soll auch untersucht werden, inwieweit die direkte Lage am Wasserstoff-Kernnetz nutzbar gemacht werden könnte.

 

 

Michael Krohn

Geschäftsführer

 
+49 (5162) 985 2031
 
+49 (151) 2255 0500
 
krohndeltaland.de

Rückblick: Machbarkeitsstudie Wasserstoff im Deltaland

Im Rahmen der LEADER-Förderung haben wir eine Machbarkeitsstudie mit der Zielsetzung initiiert, die Potenziale für die Wasserstoffproduktion, -mobilität sowie industrielle Nutzung in der Vogelparkregion zu untersuchen. Im Kern ging es darum herauszufinden, ob - und wenn ja, wo - Wasserstoff sinnvoll in die lokale Wertschöpfungskette insbesondere in der Intra- und Extralogistik eingebunden werden kann.

Alle Informationen zur Machbarkeitsstudie Wasserstoff im Deltaland lesen Sie hier.

Unsere Veröffentlichungen zum Thema Wasserstoff

Wasserstoff für die Industriestandorte der Region? vom 04.12.2023

Der nächste große Schritt zum Wasserstoff-Kernnetz PRESSEMITTEILUNG des  FNB Gas e.V vom 17.11.2023

Weiterführende Links zum Thema Wasserstoff

Transferzentrum Elbe-Weser (TZEW)

Wasserstoffnetzwerk Nordostniedersachsen

Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung

Bundesministerium für Bildung und Forschung: Nationale Wasserstoffstrategie

Norddeutsche Wasserstoffstrategie (PDF)

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbrauerschutz