Regionale Gründungsberatung: Wer sie nutzt, ist zufrieden

Ergebnisse der Existenzgründerbefragung im Deltaland liegen vor

Endbericht Existenzgründerbefragung
Endbericht Existenzgründerbefragung

Im Zeitraum April bis Juni 2016 wurden 500 Existenzgründerinnen und Existenzgründer (Unternehmen nicht älter als 5 Jahre) aus Walsrode, Bad Fallingbostel und Bomlitz nach Ihren Erfahrungen, Bedürfnissen und Erfolgsfaktoren während des Gründungsprozesses befragt. Ziel der Gründerumfrage war es, Informationen zum regionalen Gründungsverhalten und zur Akzeptanz der regionalen Gründungsberatungsangebote zu erhalten. Die meisten Antworten kamen aus dem Bereich des Handwerks (33 %), gefolgt von der Informations- und Kommunikationsdienstleistung und dem Handel (je 11 %). Mit 9,6 % fiel die Rücklaufquote trotz Nachfassaktion insgesamt leider recht verhalten aus.

  Die Notwendigkeit nach grundsätzlich neuen oder grundsätzlich zu verbessernden Gründer­angeboten in der Region lässt sich aus den Ergebnissen dieser Befragung nicht ableiten. Dennoch können einige interessante Details und Trendaussagen herausgearbeitet werden: Stolze 79 % der antwortenden Befragten gaben an, dass sie im Wirtschaftsraum Deltaland während ihres Gründungs­prozesses keine Beratungsangebote vermisst haben. Nur 57 % der antwortenden Befragten gaben an, in der Gründungsphase überhaupt eine wie auch immer geartete private oder öffentliche Beratung wahrgenommen zu haben. Den größten Anteil bei den örtlichen institutionellen Beratungsstellen bildeten die Handwerkskammer (Rang 1) und die Agentur für Arbeit Rang 2). Es überrascht, dass über zwei Drittel der Befragten nach eigener Aussage außer Bankgesprächen überhaupt keine öffentliche Gründerberatung in Anspruch genommen hat. Dies gilt interessanterweise nicht nur für Neben-, sondern auch für Hauptgewerbetreibende. Sofern die Beratungsangebote in Anspruch genommen und dann von den Antwortenden auch qualitativ bewertet wurden (letzteres taten nur 35 %), fällt das Bild positiv aus: 41 % derer die hier ein Urteil abgaben beurteilten die wahrgenommenen Beratungsangebote als „hilfreich“ oder „sehr hilfreich“, ebenfalls 41 % als „eher hilfreich“. 18 % beurteilten die Angebote als „eher nicht hilfreich“.

  40 % der antwortenden Gründer geben an, dass die notwendigen behördlichen und organisatorischen Formalitäten für sie die größte Herausforderung während der Gründungsphase darstellten. An Rang zwei folgt mit 33 % die Kundengewinnung bzw. der Aufbau von geeigneten Vertriebsstrukturen für die eigenen Produkte und Dienstleistungen. Gezielt nach der Notwendigkeit zur Schaffung eines regionalen Gründerzentrums gefragt, würden dies immerhin 54 % der antwortenden jungen Unternehmer befürworten. Da sich gleichzeitig jedoch nur 17 % der Gründer für ein bereitzustellendes „Shared-Office“-Angebot aussprechen (günstige Räumlichkeiten mit gemeinsam genutzter Büro-Infrastruktur), dürfte den meisten Antwortenden hier eher eine zentrale Anlaufstelle denn ein neues infrastrukturelles Angebot für Gründer vorschweben.

  Fazit: Es gibt zahlreiche regionale Angebote in der Gründungsberatung, beispielsweise seitens der Kammern, der Banken und der öffentlichen Hand. Über die Hälfte der antwortenden jungen Unternehmer wünscht sich eine zentrale Anlaufstelle, gleichzeitig nutzen aber mehr als zwei Drittel gar keine öffentlichen Beratungsangebote, abgesehen von der Bankberatung. Dies zeigt, dass die vorhandenen  Anbieter kontinuierlich auf ihre Dienstleistungen aufmerksam machen müssen und bestehende Angebote inhaltlich und kommunikativ so gut wie möglich miteinander verzahnt werden sollten. Der vollständige Bericht steht unter http://www.deltaland.de/service/downloads.html zum Download bereit.

 Donnerstag, 18. August 2016  10:04 [7 yrs]